Grundlegendes Server-Hardening: Die ersten 5 Schritte nach dem Start eines neuen VPS
Herzlichen Glückwunsch zum Start deines neuen VPS! Allerdings fängt deine Arbeit jetzt erst an. Ein frischer Server ist wie ein neues Haus ohne Schlösser - er braucht sofortige Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Bedrohungen. Die ersten Stunden nach der Bereitstellung sind entscheidend für die Etablierung einer sicheren Grundlage.
Dieser Leitfaden behandelt fünf wesentlichen Sicherheitsschritte, die du unmittelbar nach dem Start eines neuen VPS durchführen musst. Diese Schritte bilden das Fundament der Server-Sicherheit und sollten vor der Installation von Anwendungen oder Diensten abgeschlossen werden.
Egal ob du Anfänger oder erfahrener Entwickler bist, das Befolgen dieser Schritte wird die Sicherheitslage deines Servers erheblich verbessern und deine Daten vor häufigen Angriffsvektoren schützen.
System aktualisieren
Der erste und wichtigste Schritt ist sicherzustellen, dass dein System über die neuesten Sicherheitspatches und Updates verfügt.
Warum es wichtig ist:
- • Frische Server-Images können veraltete Pakete mit bekannten Schwachstellen enthalten
- • Sicherheitspatches beheben kritische Exploits, die von Angreifern aktiv ausgenutzt werden
- • Aktualisierte Systeme haben bessere Leistung und Stabilität
- • Einige Software-Installationen benötigen aktuelle Abhängigkeiten
sudo apt update && sudo apt upgrade -y
sudo dnf update -y
Einen Nicht-Root-Benutzer erstellen
Alles als Root auszuführen ist gefährlich. Erstelle ein dediziertes Benutzerkonto mit sudo-Privilegien für den täglichen Betrieb.
Warum Root vermeiden:
- • Root hat unbegrenzten Systemzugriff - ein Fehler kann deinen Server zerstören
- • Viele Angriffe zielen speziell auf das Root-Konto ab
- • Sudo bietet eine Audit-Spur für administrative Aktionen
- • Es ist eine fundamentale Sicherheits-Best-Practice
Schritte zur Erstellung eines sicheren Benutzers:
sudo adduser yourusername
sudo usermod -aG sudo yourusername
su - yourusername
sudo whoami
SSH-Sicherheit konfigurieren
SSH ist deine primäre Zugriffsmethode auf den Server. Eine ordnungsgemäße Absicherung ist unerlässlich, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
Wichtigkeit der SSH-Sicherheit:
- • SSH ist ständig das Ziel automatisierter Angriffe
- • Standard-Konfigurationen sind oft unsicher
- • Brute-Force-Angriffe versuchen, schwache Passwörter zu knacken
- • Kompromittierter SSH-Zugriff bedeutet vollständige Server-Kontrolle
Wesentliche SSH-Sicherheitseinstellungen:
- Root-Login über SSH deaktivieren
- Den Standard-SSH-Port (22) zu etwas anderem ändern
- Passwort-Authentifizierung deaktivieren (nur Schlüssel verwenden)
- Fail2ban einrichten, um wiederholte fehlgeschlagene Login-Versuche zu blockieren
- SSH-schlüsselbasierte Authentifizierung konfigurieren
Eine Firewall einrichten
Eine ordnungsgemäß konfigurierte Firewall fungiert als deine erste Verteidigungslinie gegen netzwerkbasierte Angriffe.
Firewall-Notwendigkeit:
- • Blockiert unbefugten Zugriff auf Dienste und Ports
- • Reduziert die Angriffsfläche durch Verbergen ungenutzter Dienste
- • Bietet Protokollierung von Verbindungsversuchen
- • Unerlässlich für Compliance und Sicherheitsstandards
Grundlegende Firewall-Regeln:
- SSH erlauben (dein benutzerdefinierter Port, falls geändert)
- HTTP (Port 80) und HTTPS (Port 443) erlauben, wenn Web-Dienste laufen
- Alle anderen eingehenden Verbindungen standardmäßig blockieren
- Alle ausgehenden Verbindungen erlauben
- Verworfene Verbindungen zur Überwachung protokollieren
sudo ufw enable
sudo ufw allow 22/tcp
sudo ufw allow 80/tcp
sudo ufw allow 443/tcp
sudo ufw status
Sicherheitsüberwachung installieren
Grundlegende Überwachung und Protokollierung einrichten, um Sicherheitsvorfälle zu erkennen und darauf zu reagieren.
Wichtigkeit der Überwachung:
- • Früherkennung von Sicherheitsverletzungen oder -versuchen
- • Hilft bei der Identifizierung von Leistungsproblemen und Ressourcenverbrauch
- • Bietet forensische Daten für die Vorfallsanalyse
- • Erforderlich für die Aufrechterhaltung der Sicherheitskonformität
Wesentliche Überwachungstools:
- System-Protokollierung konfigurieren (rsyslog/journald)
- Log-Rotation einrichten, um Festplattenspeicherprobleme zu vermeiden
- Fail2ban für automatisierte Bedrohungsreaktion installieren
- Tools wie AIDE für Datei-Integritätsüberwachung in Betracht ziehen
- Grundlegende Warnungen für kritische Ereignisse einrichten
sudo apt install fail2ban -y
sudo systemctl enable fail2ban
sudo systemctl start fail2ban